Stöberlhof
Mit dem Wissen der Stadt erlaubte König Wenzel von Böhmen dem Otik von Lazowitz (sein Pfleger in Bärnau) 1387 den Kauf eines Hofes mit Äckern. Auch die Erlaubnis zum Teichbau wurde erteilt.
Somit entstand hier eine landwirtschaftliche Fläche, die der jeweilige Pfleger von Bärnau bewirtschaften ließen. Es gab dort keine Gebäude und vorerst wurde dort auch keines Errichtet. Die Wirtschaftgebäude waren beim Pflegschloß in Bärnau.
1784 gab es zwischen dem Bürgermeister Georg Wolfrum und dem Besitzer der Fläche Johann Adam Bäuml Streitigkeiten über die genauen Grenzen. Das Landrichteramt setzte einen Termin an um die Grenze festzulegen und zu markieren. Insgesamt waren nicht weniger als 63 Personen als Zeugen anwesend. Aufgrund Ihrer Auskunft, und mit Hilfe der geometrischen Mappe von 1748, wurden die Grenzen markiert. Diese Vermessung kostete stolze 51 Gulden (soviel wie etwa 20 Kühe).
Bäuml jedoch fühlte sich um 40 Tagwerk (ca. 136.000 m²) Grund betrogen und rodete daher weiter auf dem Stadtgrund.
Zwischen dem Bauern und der Stadt arteten die Streitigkeiten derartig aus, das die Stadt dem Bäuml zwei Ochsen wegnahm, mit denen er auf dem Grund, welcher strittig war, arbeitete. Die Stadt hatte mit dieser Aktion den Landrichter gegen sich aufgebracht, da sie hier ihre Kompetenzen überschritt.
Bäuml hatte inzwischen eine Klageschrift verfassen lassen in welcher nachzulesen war, daß bereits 1769 diese Gründe an einen Handelsmann aus Bärnau und einen Glasmacher aus Waldmünchen verkauft wordern waren. 1791 traf eine Kommission eine neue Entscheidung über die Grenzen. Fortan sollten die Gründe wie sie 1769 verkauft wurden, wieder zum Stöberlhof gehören.
In Urkataster ist 1842 zu ersehen, das der Stöberlhof in drei Anwesen aufgeteilt ist.