Naab
Ursprünglich gehörte das Dorf zur Herrschaft Thanhausen.
Helena und Georg Thanhauser verkauften das unabhängige Selbstgut und Dorf Naab mit allen Äckern, Wiesen, Fischwasser und Jagd 1480 an die Stadt Bärnau als ewige Frühmesse (ewiges Lehen). Die Stadt erhielt es mit allen dazugehörigen Rechten.
So waren die Naaber zu Scharwerkfuhren zur städtischen Ziegelhütte, zum baulichen Erhalt von Rathaus, Amtshaus, Zehentstadel, Brauhaus, Fleischbänke und der Ziegelhütte verpflichtet.
Gegen das Ausmaß der Abgaben und Leistungen wurde immer wieder protestiert. Besonders gegen die Fronarbeit auf den Feldern der Stadt gab es Unmut, obwohl sie dafür eine geldliche Entschädigung vom Magistrat erhietlen. Als die Naaber eines Tages diese Leistungen verweigerten bezeichnete der Magistrat sie als Querulanten.
Ein weiterer Streitpunkt waren die Zehentfuhren (zu entrichtende Abgaben an die Kirche oder die Stadt in Form von Getreidegarben). Während des 30-jährigen Krieges wurden den Naabern diese Fuhren gegen eine ausgehandelte Summe überlassen (sie durften diese gegen Bezahlung behalten). Die Naaber wollten dies, im Gegensatz zum Magistrat auch künftig so beibeihalten. Der Magistrat bestand jedoch auf die Lieferung des Zehent.
Zwischen der Stadt Bärnau und dem jeweiligen herrschaftlichen Pfleger entstant 1549 ein Streit um die wichtigten Rechte (z.B. die Gerichtsbarkeit und das Recht auf Jagd) über das Dorf Naab. Bärnau war der Ansicht sie hätten über Naab die gleichen Rechte wie der vormalige Besitzer des Dorfes. Vor allem über die Jagd, da dies in der Urkunde beim Kauf des Dorfes festgelegt war. Die Pfleger waren damit nicht einverstanden, da sie wenn sie die wichtigsten Rechte aufgeben Geld verloren hätten. Dieser Streit dauerte über 200 Jahre. 1753/54 wurden in einem Prozeß die Streitigkeiten weitestgehend geklärt.
Mit dem Pfleger Pauli schloß die Stadt einen Vertrag indem dem Pfleger die Jagd im Bürgerholz auf 10 Jahre verpachtet wurde. Dafür bekam die Stadt jährliche eine Pacht und ein Stück Wild.
Das Dorf Naab liegt in einer Senke am Rande des Waldes.